Weiterkämpfen oder Rückzug?
Die Wochen um den Jahreswechsel 2024/25 werden von Machtkämpfen bestimmt, die größtenteils erbittert und mit großem Vernichtungswillen ausgetragen werden. Sieg oder Niederlage, so lautet die Devise. Mit dem rückläufigen Löwe-Mars in Opposition zu Wassermann-Pluto* spielt sich das Geschehen auf Messers Schneide ab, und es scheint kaum möglich, Kompromisse auszuhandeln. Alle Beteiligten stehen mit dem Rücken zur Wand und handeln, als ginge es um Leben oder Tod. In solchen Drucksituationen fällt es uns schwer, uns darauf zu besinnen, was das jeweils richtige Handeln ist, damit es nicht dazu kommt, dass wir uns in ausweglose Situationen verbeißen und den eigenen Untergang heraufbeschwören.
Rechtzeitig den Rückzug anzutreten, kann in den ersten Monaten des Jahres die klügere Strategie sein, um unsere Interessen zu wahren, anstatt zu versuchen, falschen Heldenmut zu beweisen und uns damit eine vernichtende Niederlage einzuhandeln. Das klingt dramatisch, was es insofern auch ist, als dass unserem Ego und seinen selbstherrlichen Handlungen die Grenzen aufgezeigt werden. Es wird deutlich, wer die Macht und das Sagen über unser Dasein hat, was sowohl erleichternd als auch ernüchternd sein kann.
Der Preis der Erneuerung
Manchmal kostet es uns mehr Mut, den Kampf aufzugeben, anstatt bis zum bitteren Ende weiterzumachen. Zu erkennen, womit es vorbei ist und was endgültig abgeschlossen werden muss, stellte eine der zentralen Herausforderungen des vergangenen Jahres 2024 dar. Beim Übergang von Pluto aus Steinbock nach Wassermann zeigte sich der alte Geist der Vergangenheit zwar nochmals mit aller Macht, dass seine Zeit abgelaufen ist, war und ist angesichts der Umbrüche der aktuellen Zeitenwende jedoch kaum mehr zu leugnen.
Künftig ist mit Umbrüchen und Verwerfungen zu rechnen, die bestehende Ordnungen auf den Kopf stellen und das Unterste nach oben bringen. Doch jeder Umsturz hat seinen Preis, und es geht dabei manches zu Bruch, was bislang Halt und Sicherheit gab. Das Neue hingegen steht zunächst meist auf einem wackeligen Fundament und muss sich erst noch festigen, ehe es größeren Belastungen ausgesetzt werden kann.
Insofern steht das Jahr 2025 für eine Phase der Neuorientierung, in der viel experimentiert und ausprobiert werden muss, ehe klar ist, was sich als zukunftstauglich erweisen und im Laufe der Zeit zunehmend besser bewähren wird. Doch ehe es soweit ist, spitzen sich die Konflikte der vergangenen Jahre nochmals dramatisch zu. Es beginnt eine heiße Phase der Entscheidungen, die durchaus einem Schlachtfeld gleichen kann.
Nüchtern und enttäuscht
Die Phase der Ernüchterung und Desillusionierung, die uns bereits 2024 begleitet hat, hält auch 2025 weiter an. Die „kosmische Ausnüchterungszelle“ bleibt weiterhin in Betrieb, und wir kommen nicht umhin, uns einzugestehen, wo wir Illusionen aufgesessen sind und uns falsche Hoffnungen gemacht haben.
Angesichts der nur schwer zu verkraftenden Enttäuschungen lässt der Kampfeswille spürbar nach. Widder-Saturn und Neptun bilden Mitte Juli 2025 eine Konjunktion, was neben Substanzverlusten in Form von Pleiten, Pech und Pannen auch dazu führen kann, dass die Aussichten auf friedliche Lösungen spürbar steigen. Doch aus vielem, was machbar wäre, wird zunächst nichts. Vielleicht, weil es zu anstrengend ist, etwas daraus zu machen. Oder es mangelt an Tatkraft, an Verantwortungsbewusstsein, an Mut und an Kraft. Möglicherweise steht auch zu viel auf dem Spiel. Oder wir erkennen plötzlich, was alles schiefgehen kann, und machen einen Rückzieher. Jemand müsste den Anfang machen. Sich etwas trauen. Die Initiative ergreifen. Damit der wunsch zur Wirklichkeit wird. Wovon träumen wir? In welcher Welt erwachen wir? Wie groß ist die Lücke, die dazwischen klafft? Wird sie zu groß, dann versinkt alles darin.
Der Geist der Verzweiflung
Jupiter bewegt sich in der ersten Jahreshälfte 2025 weiterhin im Zeichen Zwillinge. Neben der vielen Fragen und Zweifeln, die sich in diesem Zusammenhang auftun, sind vor allem unsere Logik und unser Verstand gefragt. Die Aufklärung, sie ist noch längst nicht Geschichte, doch es wäre klug, sie vernünftig weiterzudenken und dabei unseren Geist auf die richtigen Ziele zu lenken. Ständig alles in Zweifel zu ziehen, würde uns nur noch mehr in die Verzweiflung treiben. Wir sind noch viele Antworten schuldig geblieben, was vielleicht auch daran liegt, dass wir uns die falschen Fragen gestellt haben. Dies gilt es zu erkennen und entsprechend zu korrigieren.
Eine Frage stellt sich uns mit zunehmender Dringlichkeit: Sind wir noch gefragt? Mitte September 2025 bildet Zwillinge-Uranus ein zunehmendes Trigon zu wassermann-Pluto. War es dumm oder war es klug von uns, unsere Intelligenz zu verkünstlichen? Erschaffen wir uns dadurch neu oder schaffen wir uns damit ab? Müsste eine künstliche Intelligenz, sofern sie wirklich intelligent wäre, nicht dafür sorgen, uns loszuwerden? Wir Menschen können uns keine Zukunft denken, in der wir selbst nicht mehr vorkommen. Künstliche Intelligenz könnte das. Und müsste das auch. Denn das Fortbestehen des Planeten Erde wäre viel wahrscheinlicher, wenn es uns Menschen nicht gäbe.
was nützt uns unser Erfindergeist, wenn wir nicht ganz bei Verstand sind? Wie frei können unsere Gedanken denn jemals sein, wenn unser Kopf niemals frei von Gedanken ist? Wie geistreich kann ein Geist sein, der rastlos ist und ständig nach Ablenkung und Zerstreuung sucht? Um zu begreifen, was in unserem Kopf los ist, müssen wir uns selbst erkennen. Ob KI das auch kann? Dies sind nur einige der vielen Fragen, an denen sich unsere Zukunft entscheiden wird, und es wäre nicht verkehrt, wenn wir dabei ein gewichtiges Wort mitzureden hätten.
Positive Gefühle
Nach seinem Wechsel in Krebs bildet Jupiter Mitte Juni ein zunehmendes zu Quadrat Widder-Saturn und zu Widder-Neptun. Dies bringt uns in Kontakt mit der geballten Kraft der Gefühle, und wir müssen uns fragen, welche Emotionen unser Handeln blockieren. Wo lassen wir uns vertrösten, statt uns durchzusetzen? Was verleiht uns Kraft, was raubt sie uns? Wohin mit unserer Wut im Bauch? Wir müssen lernen, Dampf ablassen, ohne Schaden anzurichten. Was sich gut anfühlt, das gilt es anzupacken, auch wenn wir in manchen Situationen zu emotional sind, um klar und rational zu handeln. Wir sehnen uns nach Trost, doch um ihn zu finden, müssen wir uns zunächst unsere Hilflosigkeit eingestehen. Wir benötigen den Rückhalt unserer Familie und anderer, uns nahestehender Menschen, um uns geschützt und geborgen zu fühlen. Unsere Fürsorge und unsere Anteilnahme sind gefragt, was jedoch nicht heißt, dass wir uns ständig in einem Tal der Tränen befinden und von kindlichen Gefühlen überwältigt sein müssen. Es sind vor allem unsere positiven Gefühle, die uns in der zweiten Jahreshälfte Zuversicht und Schwung verleihen.
Es weht ein neuer Geist
Uranus und Neptun bilden 2025 einen Sextil-Aspekt, einmal Ende August in den Zeichen Zwillinge/Widder und nach einer rückläufigen Phase Mitte November in den Zeichen Stier/Fische. Dies macht Lust auf transzendente Erfahrungen, konfrontiert uns jedoch auch mit unserer Gier. Nicht jede Form von Besitz beglückt uns wirklich, und freiwilliger Verzicht macht sich doppelt bezahlt. Auch Auflösungserscheinungen können befreiend sein, zumal sie Raum geben, um neu durchzustarten. Entscheidend ist, aus welchem Geist heraus wir handeln und wie gut es uns gelingt, die Dinge neu zu sehen und anders zu denken. Es ist die Sehnsucht, die uns auf frische Ideen bringt und unseren Tatendrang beflügelt. Dies führt auch in spiritueller Hinsicht zu neuen Einsichten, die sehr befreiend wirken.
Not macht erfinderisch
Mitte September bildet Zwillinge-Uranus ein zunehmendes Trigon zu Wassermann-Pluto. Wir sind aufgefordert, den Kopf für das wesentliche freizubekommen und möglichst weit in die Zukunft vorauszudenken. Manche Veränderungen sprengen unser Vorstellungsvermögen, und wir müssen uns entscheiden, inwieweit wir ein Teil des Fortschritts sein wollen, oder ob wir uns als dessen Gegner betrachten. Alles ist denkbar, auch das Unmögliche. Klugheit sichert das Überleben, Dummheit ist potenziell tödlich.
Fazit
Intelligenz und Vernunft sind der Schlüssel, um die Herausforderungen des Jahres 2025 erfolgreich zu bewältigen. Die drei großen Planeten-Götter Uranus, Neptun und Pluto stehen harmonisch zueinander, unterstützt von Saturn. Dadurch gerät vieles in Bewegung, woran wir bislang eisern festgehalten haben. Dies löst Verunsicherung und Ängste aus, und schafft zugleich Platz für Neues. Zwar ist mit Enttäuschungen und Rückschlägen zu rechnen, dafür steigen die Aussichten, dass nach einer ersten Jahreshälfte mit Machtkämpfen und Verlusten die Aussicht auf eine bessere Zukunft und ein friedlicheres Miteinander konkrete Formen annimmt. Auch wenn sich so mancher Neuanfang zunächst als Fehlstart entpuppt, ist es dennoch möglich, dass langgehegte Wünsche in Erfüllung gehen und ein neuer Geist unser Denken und Handeln beflügelt.
Anmerkung:
Natürlich üben die Planeten keinen unmittelbaren Einfluss auf unser irdisches Dasein aus. Doch aus ihrem Umlauf um die Sonne ergeben sich aus geozentrischer Perspektive Rhythmen und Zyklen, die seit Jahrtausenden erforscht werden und die in symbolisch verschlüsselter Form ein Abbild der Entwicklungen und des Geschehens auf unserem Heimatplaneten sind. Nicht die Sterne sind die Ursache dafür, was sich auf der Erde abspielt, sondern wir Menschen.
Literatur: Markus Jehle „Himmlische Konstellationen 2025 – Astrologisches Jahrbuch“, www.chiron-verlag.de